Angst vor weltweiter Wirtschaftskrise: Sarkozy, Merkel und Zapatero beraten am Telefon
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Von REDAKTION, 5. August 2011 –
Angesichts der erneuten Rezession, die der Wirtschaft im globalen Maßstab droht, haben sich der französische Präsident Nicolas Sarkozy, der spanische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero und die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für Freitag zu einem telefonischen Krisengespräch verabredet. Das hat der Élysée-Palast am Donnerstagabend mitgeteilt. Frankreich, Deutschland und Spanien wollen ihre Krisenstrategie besser aufeinander abstimmen.
Parallel dazu kam es am Freitag an den Börsen weltweit erneut zu Panikverkäufen. Der Ausverkauf der vergangenen Tage setzte sich unvermindert fort. Nach einem Absturz der Wall Street und Talfahrten an den asiatischen Börsen eröffnete der deutsche Markt ebenfalls mit Verkäufen. Kurz nach Handelsstart brach der Dax um 3,25 Prozent auf 6206,02 Punkte ein. Der Absturz dauert nun bereits acht Handelstage an. Allein in diesem Zeitraum verlor der deutsche Leitindex mehr als 1.100 Punkte und damit seine kompletten Jahresgewinne. Auch europaweit ging es mit ähnlicher Geschwindigkeit abwärts.
Die Opposition übte daher scharfe Kritik an Merkels Krisenbewältigungsstrategie. Die SPD forderte eine konzertierte Aktion der G8-Staaten zur Beruhigung der hochnervösen Finanzmärkte. „Angesichts der derzeit unübersichtlichen Lage auf den weltweiten Finanzmärkten ist eine Abstimmung über den europäischen Rahmen hinaus erforderlich“, sagte der Vize-Vorsitzende der SPD-Fraktion, Joachim Poß, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Die Vorgänge in den USA und Japan trügen zu der Unsicherheit auf den Märkten bei. Es gehe an den Börsen derzeit nicht ausschließlich um die Eurokrise. Deshalb sei ein Vorgehen der wichtigsten Industrienationen im Rahmen der G8 erforderlich.
Sahra Wagenknecht, die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, hatte bereits am Donnerstag erklärt: „Die Bundesregierung ist mit ihrem Latein am Ende.“ (1) Nun räche sich, dass die Regierung Merkel sich nicht ausreichend dafür eingesetzt habe, die Ursachen der Finanzkrise zu beseitigen, sondern sich darauf beschränkte, eine Transferunion für Banken zu errichten. Spanien und Italien wären mit dem vorhandenen Krisenbekämpfungsinstrumentarium nicht mehr zu retten. Nachdrücklich macht sich Wagenknecht für die sofortige Einführung von Eurobonds und die Befreiung der öffentlichen Haushalte von der alleinigen Abhängigkeit der Kapitalmärkte stark.
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China kündigte unterdessen an, weiter europäische Staatsanleihen kaufen zu wollen. Während eines Besuches in Polen sagte der chinesische Außenminister Yang Jiechi nach Angaben des Außenamtes in Peking: „China hatte immer Vertrauen in die Euro-Zone und den Euro.“ Sein Land habe seinen Besitz an europäischen Staatsanleihen in den vergangenen Jahren ausgeweitet. „China wird Europa und den Euro in der Zukunft weiterhin unterstützen.“ China ist nicht nur größter ausländischer Kreditgeber der USA, sondern investiert auch stark in Euro-Anleihen. (mit dpa)
(1) http://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/1042.kapitalmaerkte-machen-keinen-urlaub.html