Weltpolitik

USA weiten geheime Operationen aus

Hinweis: Die Bilder sind aus den archivierten Hintergrund-Texten vor 2022 automatisch entfernt worden.

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Von REDAKTION, 25. Mai 2010 –

Die New York Times (NYT) berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über eine im letzten September von General David H. Patraeus unterzeichnete geheime Anweisung, US-amerikanische Spezialkommandos im Mittleren Osten, Zentral-Asien und am Horn von Afrika einzusetzen. Das Zielgebiet umfasst sowohl befreundete Staaten wie Saudi-Arabien, als auch verfeindete Länder wie den Iran und beinhaltet geheime Tätigkeiten, die nicht mittels konventioneller militärischer Operationen erreicht werden können.

Ziel sei es laut dem der NYT vorliegenden Geheimdokument, Netzwerke zu bilden, um in Gruppen wie „Al-Qaeda“ einzudringen und diese zu zersetzen und zu vernichten. Auch soll ein günstiges Umfeld für zukünftige Attacken durch amerikanische oder lokale Militärkräfte geschaffen werden.

Im Gegensatz zu verdeckten Operationen der CIA bedarf es für diese keine Genehmigung seitens des Präsidenten oder des Kongresses. Allerdings würden „signifikante Unternehmungen“ laut Pentagon-Beamten durch den Nationalen Sicherheitsrat abgesegnet.

Konkrete Maßnahmen werden in dem Dokument nicht genannt, doch scheint der Iran im Fokus der Bemühungen zu stehen. Zu diesen zählen das Sammeln von Informationen über die iranische Infrastruktur und die Identifizierung von „Dissidenten-Gruppen“, die für eine zukünftige militärische  Offensive von Nutzen sein könnten. Die USA haben bereits in den vergangenen Jahren terroristische Gruppen wie Dschundallah unterstützt, die für zahlreiche Anschläge im Iran verantwortlich ist.(1)

Die NYT führt auch den Anstieg militärischer Operationen der USA im Jemen zum Ende vergangenen Jahres auf die Geheimdirektive zurück. Spezialkommandos hätten seitdem damit begonnen, die jemenitische „Al-Qaeda-Filiale“ AQAP („Al-Qaeda in the Arabian Peninsula“) „auseinanderzunehmen“. Dass das wohl prominenteste Mitglied der AQAP, der sogenannte Weihnachtsbomber Umar Farouk Abdulumuttalab, unter Kontrolle der US-Geheimdienste stand, welche seine Einreise in die USA erst möglich machte, erwähnt die NYT allerdings nicht.(2) Auch die fragwürdige Rolle des Chefideologen der AQAP, Anwar al-Awlaki, bleibt unerwähnt. Es gibt starke Hinweise darauf, dass es sich bei al-Awlaki um einen Doppelagenten handelt.(3) Sollte dies der Fall sein, so wurde zumindest ein Ziel der Geheimdirektive umgesetzt: das erfolgreiche Eindringen in eine „Al-Qaeda“-Gruppe. In diesem Fall müsste es dann aber besser heißen: das erfolgreiche Führen einer „Al-Qaeda“-Gruppe.


(1) Siehe Hintergrund-Kurzmeldung von heute „Iran: Eine Hinrichtung, über die man nicht spricht“

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(2) Siehe dazu auch Hintergrund-Heft 1/2010,  „Zum vereitelten Anschlag auf Flug 253“

(3) Siehe dazu auch:  http://www.hintergrund.de/20100109653/globales/terrorismus/ist-der-taeter-ein-opfer-der-geheimdienste-zum-vereitelten-anschlag-auf-den-flug-253.html

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