Innenpolitik

Obamania

Hinweis: Die Bilder sind aus den archivierten Hintergrund-Texten vor 2022 automatisch entfernt worden.

1217244552

Ein Kommentar von MARKUS JANSOHN, 25. Juli 2008: 

Gleich zu Beginn seiner Rede in Berlin kommt Barack Obama auf sein – doch eigentlich unwichtiges – Äußeres zu sprechen und legt zigtausenden interessierten Statisten seinen Stammbaum dar. Danach folgen die üblichen Karteikartensprüche der Politiker bei Berlinbesuchen: Die Teilung der Stadt und die Versorgung durch die Rosinenbomber – 14 Jahre vor seiner Geburt. Und dann ist Obama auch schon bei der Bedrohung durch den so genannten Internationalen Terrorismus, der vor allem in Afghanistan zu bekämpfen sei – seinem Kriegsschauplatz erster Wahl. Um etwas Aktualität in die Rede zu bringen und den Jubel-Faktor zu erhöhen, wurde der Klimaschutz ins Manuskript gehievt.

Abo oder Einzelheft hier bestellen

Seit Juli 2023 erscheint das Nachrichtenmagazin Hintergrund nach dreijähriger Pause wieder als Print-Ausgabe. Und zwar alle zwei Monate.

Hintergrund abonnieren

Der Redeinhalt ist für das Wahlkampfteam aus den USA aber zweitrangig. Entscheidend sind die Bilder, die im US-TV übertragen werden. Und da genügen 30 Sekunden Obama, Siegessäule und jubelnde Berliner. Der Forderung, die Inszenierung direkt am Brandenburger Tor durchführen zu dürfen, wurde nicht entsprochen. Aber das Profi-Team um Obama machte aus der Not eine Tugend: Das Brandenburger Tor erscheint im Hintergrund – und zwischen dem geschichtsträchtigen Gebäude und dem Rednerpult sind Tausende Zuhörer aufgereiht, die sich in dieser Aufnahme-Konstellation viel besser kanalisieren ließen. Der Dreh hat geklappt.

Newsletter

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Der Hintergrund-Newsletter

Wir informieren künftig einmal in der Woche über neue Beiträge.

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Drucken

Drucken

Teilen

Voriger Artikel Innenpolitik Nichts genaues weiß man nicht
Nächster Artikel Innenpolitik Union schützt Steueroasen