Zweistellige Umfragewerte für Robert Kennedy
Unabhängiger Kandidat erreicht durchschnittlich 15 Prozent Zustimmung / Kennedy: „Weder Demokraten noch Republikaner repräsentieren Willen des Volkes“
(Diese Meldung ist eine Übernahme von multipolar)
Nach dem „Super-Tuesday“ der Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl stehen die wichtigsten Kandidaten fest. Neben Präsident Joe Biden für die Demokraten wird Ex-Präsident Donald Trump für die Republikaner antreten. Als besonders prominenter weiterer Kandidat stellt sich Robert F. Kennedy Jr. zur Wahl. Er erreicht bei einigen landesweiten Umfragen im Durchschnitt 15 Prozent Zustimmung. Bei Präsidentschaftswahlen der vergangenen 20 Jahre erreichten Kandidaten, die nicht für eine der beiden großen Parteien antraten, lediglich niedrige einstellige Ergebnisse.
Der Sohn von Robert Kennedy, dem Bruder des Ex-Präsidenten John F. Kennedy, der in den 1960er Jahren US-Justizminister und Senator war, hatte zunächst geplant, für die Demokraten ins Rennen um die Präsidentschaftskandidatur zu gehen. Seit Oktober agiert der 69-Jährige als unabhängiger Kandidat. Nach eigener Aussage möchte er das Zweiparteiensystem überwinden.
„Weder Demokraten noch Republikaner repräsentieren den demokratischen Willen des Volkes“, schrieb Kennedy im Februar in einem Gastbeitrag für die Baltimore Sun. Beide Parteien hätten die die massiven Probleme der Gegenwart wie Kriege, Krankheiten oder die Vereinnahmung der Regierung durch Lobbyisten zu verantworten. „Da die beiden Parteien nicht in der Lage sind, den Wählern inspirierende Kandidaten zu präsentieren, sind sie stattdessen darauf angewiesen, ihren Kandidaten als das kleinere Übel darzustellen“, schrieb er.
Kennedy beschuldigte die großen Parteien, seine eigene Registrierung für die Wahlen zu torpedieren. Bislang hat er laut einer Übersicht in der englischsprachigen Wikipedia den Zugang in sieben der fünfzig Bundesstaaten erreicht. Darunter sind mit Nevada, Arizona und Georgia gleich drei Staaten, die bei der vergangenen Präsidentschaftswahl besonders umkämpft waren und die der derzeitige US-Präsident mit nur sehr knapper Mehrheit für sich gewann. Beobachter gehen davon aus, dass Kennedy Biden mehr Stimmen kosten dürfte als Trump.
Robert F. Kennedy arbeitete lange Jahre als Umweltanwalt und gilt als Impfgegner. Er sprach auch in Deutschland währen der Corona-Krise auf Demonstrationen und wird von Mitgliedern seiner eigenen Familie als „gefährlich für die USA“ beschrieben. „Bobby mag den gleichen Namen wie unser Vater tragen, aber er hat nicht die gleichen Werte, die gleiche Vision und das gleiche Urteilsvermögen. Wir lehnen seine Kandidatur ab“, schrieben vier seiner Geschwister laut Zeit-Online.