Winterchaos bei der Bahn: Mehr Verspätungen als von Ramsauer zugegeben

(21.01.2011/dpa)

Angeblich soll es bei der Bahn im Dezember weit größere Verspätungen gegeben haben, als es Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in seinem Winterbericht für den Bundestag dargestellt hat. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete am Freitag unter Berufung auf eine bislang unveröffentlichte Statistik der DB Netz AG, dass in der Woche vom 13. bis 19. Dezember weniger als die Hälfte (40,3 Prozent) aller Fernzüge pünktlich waren. In der Woche darauf soll es nicht einmal ein Drittel (29,8 Prozent) gewesen sein.

Möglicherweise hat Ramsauer (CSU) die  interne Pannen- und Verspätungsstatistik der Bahn gar nicht vorgelegen.  Auf mehrere Nachfragen der SPD am Freitag im Bundestag antwortete er ausweichend und sagte lediglich mit Blick auf seinen Winterbericht: „Wir haben die Daten der Deutschen Bahn AG verwendet.“

Zu Medienberichten, dass die interne Statistik Pünktlichkeitsquoten von unter 30 Prozent für den Fernverkehr in der Weihnachtswoche aufweise, sagte Ramsauer, es gebe immer Schwankungen. Er habe Durchschnittswerte in seinem Bericht für den Bundestag angeben.

Eine Sprecherin von Ramsauer sagte der Deutschen Presse-Agentur (Dpa), die Zahlen, die dem Ministerium für den Winterbericht von den verschiedenen Verkehrsträgern zugeliefert wurden, „übernehmen wir im Vertrauen auf deren Vollständigkeit und Richtigkeit“. Das Ministerium stütze sich bei den Pünktlichkeitswerten auf die Angaben der DB AG. Bei der Vielzahl an Zügen könne das Verkehrsministerium „unmöglich die Daten überprüfen oder gar selbst erheben“.

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