Vorwürfe gegen Sicherheitsdienst in Kölner Flüchtlingsheim

(18.2.2016/dpa/hg)

Nach Protesten von Flüchtlingen geht die Kölner Polizei dem Vorwurf sexueller Übergriffe durch Angehörige des Sicherheitsdienstes nach. Derzeit befragten die Beamten Zeugen im Asylbewerberheim im Stadtteil Humboldt/Gremberg, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Laut Kölner Stadt-Anzeiger hatten Flüchtlingsfrauen in einem Brief Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der sexuellen Übergriffe bezichtigt. Frauen würden beim Duschen und Stillen fotografiert und gefilmt, die Sicherheitsleute lauerten den Frauen auf und versuchten, sie zum Geschlechtsverkehr zu überreden. „Mich hat ein Mann gefragt, ob ich mit ihm kommen würde, er würde gern mit mir zusammen sein“, zitiert der Kölner Stadt-Anzeiger eine junge Syrerin, die seit 40 Tagen in der Unterkunft lebt. „Als ich ihm sagte, dass ich liiert und nicht interessiert sei, hat er gesagt, dass ich dann bald hier rausflöge.“

Der Sicherheitsdienst weist die Anschuldigungen zurück. Der Projektmanager der Sicherheitsfirma sagte der Zeitung: „Ich bin entsetzt über die Vorwürfe. Ich bin mir sicher, dass sie völlig haltlos sind.“ Am Mittwoch hatten etwa 50 Bewohner einer Notaufnahmeeinrichtung in Köln-Poll laut Polizei mit einer Spontandemonstration die Zustände in Flüchtlingsunterkünften angeprangert.

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