Volksaufstand nun auch in Libyen

(16.02.2011/dpa)

Die Welle demokratischer Proteste in der arabischen Welt hat nun auch Libyen erreicht. In der Stadt Bengasi wurden bei Zusammenstößen zwischen Anti-Regierungs-Demonstranten, Polizisten und Anhängern des Staatschefs Muammar al-Gaddafi in der Nacht zum Mittwoch mindestens 38 Menschen verletzt. Das berichtete der Nachrichtensender Al-Arabija. Nach Medienberichten warfen die Demonstranten Steine in Richtung Polizei. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer ein.

Im Internet wurden Amateurvideos veröffentlicht, auf denen im Dunkeln Hunderte von Männern und Frauen zu sehen sind, die rufen: „Das Volk will den Sturz des Regimes“ und „Gaddafi, raus, raus!“. Aus regierungsnahen Kreisen hieß es, bei den Demonstranten habe es sich um lediglich „15 junge Menschen“ gehandelt.“

Die oppositionelle libysche Internet-Zeitung Libya Al-Youm, die ihre Redaktion in London hat, schrieb dagegen, die Polizei habe Wasserwerfer einsetzen müssen, um die Demonstranten zu vertreiben. Es seien auch Steine geflogen, als sich Mitglieder der sogenannten Revolutionskomitees den Demonstranten entgegengestellt hätten.

Im sozialen Netzwerk Facebook gibt es einen Aufruf zu Großdemonstrationen in allen libyschen Städten an diesem Donnerstag. Die Kundgebungen sollen an die Ereignisse des 17. Februar 2006 erinnern. Damals war eine Demonstration gegen die Mohammed-Karikaturen in Bengasi in eine Protestaktion gegen die libysche Führung ausgeartet. Es gab Tote und Verletzte.

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