„Verantwortungslose Energiepolitik“. Atomkraftgegner fordern E.ON zum Abschalten auf

(05.05.2011/dpa)

Anlässlich der Hauptversammlung des Energiekonzerns E.ON am 5. Mai in der Essener Gruga-Halle forderten die Umweltorganisationen urgewald und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen das Unternehmen am Mittwoch auf, sich von seiner verantwortungslosen Energiepolitik zu verabschieden. E.ON habe zwar medienwirksam auf eine Klage gegen das Atommoratorium verzichtet, warnt jedoch laut vor einem „vorschnellen Atomausstieg“, heißt es in einer Pressemitteilung der Atomkraftgegner.

„Konzernchef Teyssen heuchelt bei der Ethikkommission Sorge um ein Scheitern der Klimaschutzziele. Dieses Argument ist absurd und vorgeschoben, denn E.ON plant allein in Deutschland drei neue Kohlekraftwerke, die jährlich mehr als 18,5 Millionen Tonnen CO2 emittieren werden“, erklärte Heffa Schücking, die Geschäftsführerin von urgewald. Als ähnlich heuchlerisch wertete sie Teyssens Aussage, dass man die Risiken der Atomenergie bei einem schnellen Atomausstieg nicht ins Ausland exportieren dürfe. „Genau dies tut doch E.ON mit seinen Planungen für AKW-Neubauten in Finnland und Großbritannien!“ so Schücking.

Auch Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen wies auf die enorme Diskrepanz zwischen Teyssens Worten zum Export von Atomrisiko und den Taten des Energiekonzerns hin: „Der Urananreicherer Urenco, an dem E.ON beteiligt ist, exportiert seit Jahren sein angereichertes Uran zur Brennelementefertigung in alle Welt – auch an den Fukushima-Betreiber Tepco. Mit diesem Risikoexport scheint E.ON keine Probleme zu haben. Die Urananreicherung darf auch in Deutschland keine Zukunft haben.“

Die Organisationsvertreter betonten, dass die aktuelle Konzernpolitik nicht nur die Sicherheit und das Klima, sondern auch den langfristigen Wert des Unternehmens gefährde.

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