US-Spion aufgeflogen – Russland empört

(15.05.2013/dpa)

Nach der Enttarnung eines mutmaßlichen amerikanischen Spions hat Russland offiziell bei US-Botschafter Michael McFaul gegen die Agententätigkeit der CIA protestiert. Vizeaußenminister Sergej Rjabkow erklärte am Mittwoch bei einem Treffen mit McFaul den beschuldigten Botschaftsmitarbeiter zur unerwünschten Person.

Unter dem Deckmantel eines Diplomaten soll der Verdächtige Ryan Fogle versucht haben, einen Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB anzuwerben. Der mutmaßliche Agent war nach stundenlangem Verhör durch den FSB an die US-Botschaft übergeben worden. Bei ihm seien Bargeld, Verkleidungen und ein Anwerbebrief gefunden worden. Russia Today veröffentlichte den Inhalt des Briefes sowie Fotos der beschlagnahmten Gegenstände und des mutmaßlichen US-Agenten. (1)

Fogle soll in der politischen Abteilung der US-Botschaft arbeiten. Die russischen Behörden erklärten ihn zur „unerwünschten Person“ und verlangen seine sofortige Ausreise. Im Auftrag des US-Geheimdienstes CIA hatte es Fogle auf einen Experten des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB für Terror im Konfliktgebiet Nordkaukasus abgesehen, wie die Moskauer Zeitung Kommersant berichtete.

Der Anwerbeversuch sei angeblich eine Reaktion auf den Terroranschlag auf den Marathon in Boston im April. Im Nordkaukasus lebten die Eltern der Terrorverdächtigen Tamerlan und Dschochar Zarnajew. Den US-Polizeieinsatz gegen die Brüder hatte nur Dschochar überlebt.

Kremlchef Wladimir Putin ließ die US-Agententätigkeit in Russland über seinen Sprecher Dmitri Peskow verurteilen. „Das ist kein Beitrag im weiteren Prozess einer Festigung des gegenseitigen Vertrauens zwischen Russland und den USA“, sagte Peskow der Agentur Itar-Tass.

Anmerkungen
(1) http://rt.com/news/fsb-detain-cia-agent-253/

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