US-Soldaten erschießen fünfjährigen Jungen in Afghanistan
(10.01.2014/dpa/hg)
US-Soldaten haben in der südafghanischen Provinz Helmand nach Angaben der Behörden versehentlich ein fünfjähriges Kind erschossen. „Die Truppen hielten den Jungen irrtümlich für einen Taliban-Kämpfer“, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Omar Swak, am Freitag. Das Kind sei bei dem Beschuss durch US-Marineinfanteristen am Mittwoch verwundet worden und noch am selben Tag im Krankenhaus gestorben. Zum Zeitpunkt des Vorfalls habe wegen eines Sturms schlechte Sicht geherrscht. Zivile Opfer bei Einsätzen der internationalen Truppen sorgen bei der afghanischen Regierung seit Jahren für großen Ärger.
Die US-Soldaten können bei Übergriffen gegen die Zivilbevölkerung allerdings nicht in Afghanistan vor Gericht gestellt werden. Auch in dem Entwurf für ein neues Sicherheitsabkommen zwischen Washington und Kabul soll die Straffreiheit für US-Militärs über das Jahr 2014 hinaus festgeschrieben werden.