US-Drohnen-Terror in Pakistan: Vierzehn Tote in zwei Tagen

(24.05.2012/dpa)

Beim zweiten US-Drohnenangriff in zwei Tagen sind im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan mindestens zehn Menschen getötet worden. Ein unbemanntes Flugzeug habe am Donnerstag mindestens zwei Raketen auf ein Gebäude im Stammesgebiet Nord-Waziristan abgeschossen, sagte ein pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte. Das Gebäude sei zerstört, eine in der Nähe gelegene Moschee sei beschädigt worden. Die Bergung der zehn Leichen aus den Trümmern sei durch zwei oder drei über der Gegend kreisenden Drohnen erschwert worden. Erst am Mittwoch waren vier Menschen bei einem Drohnenangriff ebenfalls in Nord-Waziristan getötet worden.

Proteste der pakistanischen Regierung gegen die Einsätze ignorieren die USA. Zuletzt Anfang des Monats hatte es in einer Mitteilung des pakistanischen Außenministeriums geheißen: Die „illegalen Angriffe“ verletzten Pakistans Souveränität und verstießen gegen internationales Recht. Kurz zuvor waren bei einem Drohnenangriff mindestens neun Menschen getötet worden.

Die US-Regierung hält die Drohnen im Kampf gegen „Extremisten“ für eine ihrer wirkungsvollsten Waffen. In der pakistanischen Bevölkerung ist die US-Regierung besonders wegen der Drohnenangriffe verhasst. Die Beziehungen zwischen Washington und Islamabad sind daher angespannt. Die USA verlangen von Pakistan die Wiederöffnung der Nachschubrouten für die NATO-Truppen in Afghanistan. Pakistan hatte die Routen nach einem US-Angriff gesperrt, bei dem im November vergangenen Jahres 24 pakistanische Soldaten getötet worden waren.

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