Syrien: Türkei zum Einsatz von Bodentruppen bereit

(16.02.2016/dpa)

Die Türkei ist zum Einsatz von Bodentruppen in Syrien bereit, allerdings nur zusammen mit internationalen Verbündeten. „Ohne eine Bodenoperation können die Kämpfe in Syrien nicht beendet werden“, sagte ein Regierungsmitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Dienstag vor Journalisten in Istanbul. Einen Einsatz nur mit dem Verbündeten Saudi Arabien schloss er jedoch aus.

Der Regierungsmitarbeiter bestätigte zudem die Verlegung vier saudischer Kampfjets zum Nato-Stützpunkt Incirlik bis Ende Februar. Saudi-Arabien hatte Anfang des Monats seine Bereitschaft für einen Bodeneinsatz in Syrien im Rahmen der internationalen Koalition erklärt. Die USA und andere westliche Staaten lehnen die Entsendung eigener Bodentruppen in Syrien aber ab.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte am Dienstag vor dem Parlament in Ankara, die Situation in Syrien bedrohe inzwischen die nationale Sicherheit seines Landes. Die kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) in Syrien bezeichnete er als „Legionäre und bezahlte Soldaten Russlands“.

Die YPG war zuletzt in Nordsyrien mithilfe der Unterstützung der russischen Luftwaffe vorgerückt. Sie gehört im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zum wichtigsten Verbündeten des Westens. Die Türkei will ein Vorrücken der YPG in der Region jedoch verhindern, notfalls mit Bodentruppen. Seit Tagen nimmt das türkische Militär Nordsyrien unter Artilleriebeschuss, um die YPG zurückzudrängen. Die türkische Regierung fordert die kurdischen Kämpfer auf, das von ihnen eroberte Gebiet wieder den sogenannten Rebellen zu überlassen, zu denen auch der syrische al-Qaida-Ableger Nusra-Front zählt.

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