Syrien-Konflikt: US-Regierung prüft Militärintervention
(08.03.2011/dpa)
Nach Angaben des US-Generstabschef Martin Dempsey will US-Präsident Barack Obama die Optionen für einen militärischen Eingriff in Syrien prüfen. Dazu zählten „humanitäre Missionen“, die Überwachung der Seewege, Flugverbotszonen und begrenzte Luftschläge, sagte Dempsey am Mittwoch vor dem Streitkräfteausschuss des Senats. Die verschiedenen Möglichkeiten seien aber noch nicht mit Obama direkt diskutiert worden, sondern mit seinem Team von Sicherheitsberatern. Auch gebe es noch keine Detailplanung.
US-Verteidigungsminister Leon Panetta warnte in derselben Anhörung jedoch vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt, da es den Bürgerkrieg verschlimmern könnte. Der Obama-Regierung sei klar, dass in Syrien „militärische Gewalt an ihre Grenzen stößt, vor allem was Bodentruppen angeht“, sagte der Pentagon-Chef. Luftangriffe würden zu weiteren zivilen Opfern führen, sagten Panetta und Dempsey.
Zuvor hatte der ehemalige republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain als erster US-Senator Luftschläge gegen die Truppen von Baschar al-Assad gefordert. Ein solcher Schritt sei „der einzige realistische Weg“, das Blutvergießen zu beenden, sagte der konservative Scharfmacher.
Panetta und Dempsey dagegen betonten die Risiken, die ein Krieg mit sich brächte. Die Lage in Syrien lasse nicht mit der in Libyen vergleichen, denn Syrien verfüge über die fünffach stärkere Flugabwehr als das nordafrikanische Land.