Strategische Partnerschaft: Freihandelsabkommen zwischen Indien und Japan
(16.02.2011/dpa)
Die asiatische Welt wächst ökonomisch weiter zusammen. Japan und Indien haben die Abschaffung von Zöllen und die gegenseitige Öffnung ihrer Märkte vereinbart. Der japanische Außenminister Seiji Maehara und der indische Handels- und Industrieminister Anand Sharma unterzeichneten am Mittwoch in Tokio ein entsprechendes Freihandelsabkommen. Das Parlament in Tokio muss es noch ratifizieren. Das rasant wachsende Indien macht derzeit nicht einmal ein Prozent am gesamten japanischen Außenhandel aus. Das Freihandelsabkommen sieht vor, Zölle auf 94 Prozent der Handelsgüter zwischen beiden Ländern innerhalb von zehn Jahren abzuschaffen.
Für die japanische Regierung gehört ein offener Handel zu den wichtigsten Zielen der Wirtschaftsdiplomatie. Außenminister Seiji Maehara drückte bei der Unterzeichnung des Abkommens mit Indien die Erwartung aus, dass die „strategische Partnerschaft“ beider Länder verstärkt wird, um ein für beide Länder gewinnbringendes Verhältnis aufzubauen und Wachstum zu erzielen. Sharma sprach vom Beginn einer „neuen Ära der wirtschaftlichen Entwicklung“ zum beiderseitigen Nutzen. Für Japan ist es erst das zwölfte. Freihandelsabkommen überhaupt. Indien wird darunter größter Partner.
Das Abkommen sieht unter anderem vor, Beschränkungen für japanische Investitionen zum Beispiel im Bereich Telekommunikation zu lockern. Japan wird im Gegenzug das Genehmigungsverfahren für den Verkauf von indischen Arzneimitteln beschleunigen und künftig genauso verfahren, wie bei heimischen Unternehmen. Erzeugnisse aus Japans Agrarindustrie wie Reis und Milchprodukte sind von dem Freihandelsabkommen ausgenommen. Japanische Bauern werden durch einen Zoll von rund 780 Prozent auf Reis geschützt.