Säbelrasseln gegen Syrien
(02.09.2011/dpa)
Kurz nachdem Großbritanniens Premierminister David Cameron die internationale Gemeinschaft zu härteren Sanktionen gegen die syrische Regierung aufgefordert hat, beschloss die Europäische Union am Freitag ein Verbot von Öleinfuhren aus dem Land. Dies teilten Diplomaten in Brüssel mit. Das Embargo wird auf Drängen Italiens jedoch erst zum 15. November in Kraft treten. Kurz zuvor laufe ein entsprechender Liefervertrag des italienischen Ölkonzerns ENI mit Syrien aus, hieß es. Dieses Geschäft mit dem vermeintlichen Schurkenstaat wollen die EU-Politiker anscheinend noch mitnehmen, bevor sie die Regierung auf die eine oder andere Weise zum Wanken zu bringen versuchen.
Cameron hatte ebenfalls am Freitag in einem Interview mit dem Sender BBC darüber geklagt, dass es weder in der Arabischen Liga noch auf internationaler Ebene genug Widerstand gegen Syriens Staatschef Baschar al-Assad gebe. „Wir haben in den Vereinten Nationen sogar ein Problem damit, eine stärkere Resolution mit härteren Sanktionen, Reiseverboten und dem Einfrieren von Geldern durchzusetzen.“ Die Situation in Syrien ähnele der in Libyen: „Man hat einen Diktator, der den Menschen Schreckliches antut.“ Anders als in Libyen sei die Bereitschaft zu härterem Handeln aber geringer. Mal abwarten.