Russland will „asymmetrisch“ auf US-Truppen in Osteuropa reagieren

(31.03.2016/dpa)

Russland plant nach Worten seines Botschafters bei der NATO eine „völlig asymmetrische Antwort“ auf die Stationierung einer US-Panzerbrigade in den östlichen Mitgliedstaaten des Militärbündnisses. Botschafter Alexander Gruschko nannte im russischen Fernsehen allerdings keine Details. Während er die Rolle der NATO an der russische Westgrenze scharf kritisierte, sagte ein anderer Vertreter des Außenministeriums in Moskau am Donnerstag, man hoffe auf eine Sitzung des NATO-Russland-Rates bis Mai.

Das Europa-Kommando der US-Streitkräfte Eucom hatte am Mittwoch angekündigt, ab 2017 eine Panzerbrigade mit etwa 4200 Mann in die östlichen NATO-Staaten zu verlegen. Die Brigade soll neben 250 Panzern auch Haubitzen, Kampffahrzeuge und weitere 1700 zusätzliche Fahrzeuge umfassen.

Die US-Militärpräsenz werde damit „sichtbarer und effektiver“, begrüßte der litauische Verteidigungsminister Juozas Olekas am Donnerstag laut der Agentur BNS die Ankündigung der US-Regierung, eine komplette Panzerbrigade an die NATO-Ostflanke verlegen zu wollen. Sein lettischer Kollege Raimonds Bergmanis sprach von einem „wichtigen Schritt“ auf dem Weg zum NATO-Gipfel im Juli, wo über weitere Maßnahmen zur Eindämmung Russlands entschieden werden soll.

Alexander Gruschko sagte über die erwartete Moskauer Reaktion: „Sie wird so austariert, dass sie unserer Einschätzung der militärischen Bedrohung entspricht, maximal effektiv ist und keinen übermäßigen Mitteleinsatz erfordert.“

Die NATO solle sich mehr um die Bedrohungen durch Terroristen aus dem Süden kümmern, forderte er. In der Unterstützung für die Ukraine spiele das westliche Bündnis schon jetzt eine „äußerst negative Rolle“. Ein NATO-Beitritt, wie ihn Georgien und die Ukraine erwägen, würde einen „Sprengsatz unter den Grundfesten der europäischen Sicherheit“ bedeuten, erklärte Gruschko.

Die Sitzungen des NATO-Russland-Rates waren 2014 wegen der Ukrainekrise vom Westen ausgesetzt worden.

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