Russland verlangt Verurteilung der Verbrechen an syrischen Kurden
(07.08.2013/rt)
Russlands Außenminister Sergei Lawrow fordert den UN-Sicherheitsrat auf, die berichteten Morde an Kurden zu verurteilen, die in Syrien durch radikale Kräfte begangen worden sein sollen, die für einen islamischen Staat kämpfen. Lawrow nahm Bezug auf Medienberichte, laut denen 450 kurdische Zivilisten von Rebellen der Al-Nusra-Front massakriert wurden, einschließlich mehr als 120 Kindern.
„Das war nicht der erste Bericht über solch ein Massaker, allerdings nimmt die anhaltende Gewalt ungekannte Ausmaße an. Gestern gab es erneut einen Terroranschlag in Damaskus. Das muss sofort gestoppt werden“, erklärte Lawrow.
Die internationale Gemeinschaft müsse eine klare, unmissverständliche und eindeutige Botschaft senden, die das Töten von Zivilisten verurteilt, die von den Kräften begangen werden, die Präsident Assad bekämpfen, sagte Lawrow.
„In der Vergangenheit haben sich einige Mitglieder des Sicherheitsrates einer Verurteilung des Terrors in Syrien mit der zynischen Begründung widersetzt, diese Terrorakte würden von Leuten durchgeführt, die ein verfallendes Regime bekämpfen“, merkte der Minister an. „Diese Position ist absolut unakzeptabel. In Sachen Terrorismus darf es keine doppelten Standards geben.“
Lawrow rief die internationalen Akteure zu erhöhten Anstrengungen auf, die Syrer davon zu überzeugen, die Kämpfe untereinander zu beenden und mit vereinten Kräften die ausländischen Terroristen aus dem Land zu treiben. Das sei Teil einer gemeinsamen Erklärung der G8-Mitglieder nach dem Gipfeltreffen in Lough Erne im Juni gewesen.
„Diesem Aspekt wird gegenwärtig wenig Beachtung geschenkt. Aber wenn wir den Dingen einfach so ihren Lauf lassen und weiterhin die syrische Opposition ermutigen, das Regime zu stürzen, werden sich die syrische Armee und die Freie Syrische Armee gegenseitig auszehren, während die Al-Nusra-Front und andere Terroristen davon profitieren werden“, warnte er.
Lawrow fügte hinzu, dass die Terroristen kein Geheimnis aus ihrer Absicht machen, einen islamistischen Staat auf dem Gebiet Syriens zu errichten. Dabei spiele ihnen jede Verzögerung in die Hände, die die syrische Armee davon abhält, all ihre Kräfte auf die terroristische Bedrohung zu konzentrieren.
Der Außenminister wiederholte Russlands Aufruf an die anderen Organisatoren des beabsichtigten internationalen Treffens in Genua, bei dem nach einer friedlichen Lösung der Krise in Syrien gesucht werden soll, stärkeren Druck auf die Oppositionskräfte auszuüben.
„Ich hoffe, dass diejenigen, die über Einfluss auf die Opposition verfügen, diese dazu veranlassen werden, mehr an ihr Land und das Schicksal der Bevölkerung zu denken, als daran, nach der Macht zu greifen“, sagte er.
Laut jüngsten unbestätigten Berichten sollen Kämpfer der Al-Nusra-Front 450 Zivilisten im kurdischen Norden Syriens abgeschlachtet haben. Die Islamisten führen einen intensiven Krieg gegen die kurdischen Milzen und haben einige kurdische Städte erobert.
Die syrischen Kurden haben versucht, nicht in den Bürgerkrieg mit hinein gezogen zu werden und sich sowohl von der Regierung wie auch der Opposition distanziert. Sie verlassen sich auf ihre eigenen Ressourcen, um sich schützen und selbst regieren zu können. Die Al-Nusra-Front, die ein Abkömmling einer irakischen Al-Qaida-Gruppe ist, will kurdische Gebiete erobern, um sie in dem angestrebten islamistischen Staat einzugliedern.