Russland startet neue Luftoffensive
(15.11.2016/dpa)
Das russische Militär hat eine neue Luftoffensive in Syrien gestartet. „Russland hat mit einer groß angelegten Operation gegen Terroristen in den Provinzen Idlib und Homs begonnen“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Sotschi.
An den massiven Militärschlägen seien auch russische Kriegsschiffe im östlichen Mittelmeer beteiligt. So habe die Fregatte „Admiral Grigorowitsch“ Marschflugkörper vom Typ Kalibr abgefeuert, sagte Schoigu der Agentur Interfax zufolge. Vom Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ seien Kampfbomber vom Typ Suchoi Su-33 aufgestiegen.
Die Provinz Idlib wird von einem islamistischen Rebellenbündnis unter Führung mit al-Qaida liierter Gruppen kontrolliert. Mindestens vier Städte in der Region seien von Angriffen getroffen worden, teilte die islamistische Terrorgruppe Nur al-Din al-Senki (auch: Nur ed-Din Sinki bzw. Nour al-Din al-Zenki) mit. Die von den USA als „moderat“ eingestufte Terrorgruppe machte im Sommer durch die Enthauptung eines Kindes Schlagzeilen. Zur Eroberung Aleppos wurde die mit al-Qaida verbündete Gruppe von der CIA mit modernen TOW-Panzerabwehrraketen ausgerüstet.
Regierungsnahe syrische Medien hatten in den vergangenen Tagen berichtet, eine große Offensive auf das von Islamisten kontrollierte Ost-Aleppo stehe bevor. Zivilisten und Kämpfer waren aufgefordert worden, die Stadt durch die von Russland eingerichteten Korridore zu verlassen. Die Dschihadisten halten Zivilisten jedoch von einer Flucht aus Ost-Aleppo ab und missbrauchen diese als Schutzschild. Zudem verhindern sie, dass Hilfslieferungen der UN zu den Notleidenden gelangen.