Russische Rocker planen „Siegesfahrt“ nach Berlin

(16.4.2015/dpa/hg)

Ein mit dem russischen Präsidenten Putin sympathisierender Motorradclub will mit einer Europatour den Sieg der Sowjetunion über Hitler-Deutschland feiern. Ziel sei die «Würdigung antifaschistischer Kämpfer», teilte die Organisation mit dem Namen „Nachtwölfe“ in Moskau mit. Demnach soll die Tausende Kilometer lange Fahrt vom 25. April an durch Weißrussland, Polen, Tschechien, die Slowakei und Österreich bis nach Berlin führen, wo die Tour am 9. Mai endet. Einer der Anführer der Nachtwölfe, Alexander Saldostanow alias „Chirurg“, gilt als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

In Polen forderten in sozialen Medien Tausende ein Einreiseverbot für die Motorradfahrer. Die Entscheidung, ob die Russen einreisen dürfen, müsse aber der Grenzschutz treffen, sagte Vize-Außenminister Rafal Trzaskowski am Dienstag dem Nachrichtensender TVN 24. Die Nachtwölfe hätten bisher kein Visum für Polen beantragt. Es sei aber möglich, dass sie Visa eines anderen Schengen-Staates hätten.

Einer polnischen Facebook-Gruppe, die eine Blockade der Nachtwölfe fordert, sind bereits Tausende beigetreten. Es gibt in dem EU- und Nato-Land allerdings auch Unterstützern der Fahrt.

Alexander Saldostanow kritisierte die Ablehnung in Polen. „Man darf natürlich nicht vergessen, dass es Polen gab, die mit der Roten Armee bis nach Berlin gekämpft hatten. Aber es gab auch Polen, die Polizisten oder Aufseher in jüdischen Ghettos waren. Vielleicht gefällt ihren Nachkommen die Idee unserer Tour nicht“, teilte „Chirurg“ in Moskau mit. Die Gruppe werde nicht klein beigeben.

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