Ukraine-Krieg

Russische Armee rückt an vielen Frontabschnitten vor

Ukrainische Städte Torezk und Welika Nowosilka erobert / Militärexperte: Russische Taktik von Frontalangriffen zu Einkesselung übergegangen / Ukraine verliert Kontrolle über weitere Rohstoffvorkommen

(Diese Meldung ist eine Übernahme von multipolar.)

Die russische Armee kann an vielen Frontabschnitten in der Ukraine militärische Erfolge verzeichnen. Die aktuelle Karte des ukrainischen Dienstes „DeepState“ sowie die aktuellen Angaben der US-amerikanischen Organisation „Institute for the Study of War“ zeigen, dass russische Verbände im nördlichen und insbesondere im südlichen Donbass vorrücken. Der Ukraine drohen damit weitere Gebietsverluste im rohstoffreichen Donezbecken. Auch bei Kursk und nördlich von Charkiw (Russisch: Charkow) gibt es russische Vorstöße.

Im südlichen Donbass konnte die russischen Truppen Ende Januar die Stadt Welika Nowosilka (Welikaja Nowosjolka) nach deren vorangegangener Einkesselung besetzen. Auch die lang umkämpfte Bergbaustadt Torezk (Dserschinsk) sowie die Stadt Tschassiw Jar (Tschassow Jar) sind russischen Quellen zufolge vollkommen erobert worden. Westlich der bereits Anfang Januar eingenommenen Stadt Kurachowe (Kurachowo) sind ukrainische Truppen in einem regionalen „Kessel“ fast vollständig vom russischen Militär eingekreist worden.

Des Weiteren sind russische Verbände südwestlich von Pokrowsk (Krasnoarmeisk) Richtung Norden vorgerückt und haben mit der Kappung einer Verbindungsstraße in westlicher Richtung die logistisch wichtige Stadt im südlichen Donbass zur Hälfte von Versorgungswegen abgeschnitten. Wie der Videoblogger „WeebUnion“ berichtet, versucht die ukrainische Armee mit Gegenangriffen die Einkreisung abzuwenden. 30 Kilometer weiter östlich haben russische Verbände Angaben von „DeepState“ zufolge eine Verbindungsstraße zwischen Pokrowsk und den Frontabschnitten bei Torezk und Tschassiw Jar unterbrochen.

Im nördlichen Donbass konnten die russischen Streitkräfte ihre Brückenköpfe auf der jeweils westlichen Seite der Flüsse Oskil und Scherebets ausbauen. Damit droht auch den Städten Kupjansk sowie den beiden Großstädten Slowjansk (Slawjansk) und Kramatorsk bei fortschreitendem Vorrücken der russischen Armee langfristig eine Einkreisung. Dem ukrainischen Militärexperten und ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Ivan Stupak zufolge sei zu beobachten, dass Russland seine Taktik geändert habe. Statt frontaler Angriffe auf Frontstädte und verlustreichem Kampf sei die russische Armee dazu übergegangen, diese wichtigen Verteidigungsstellungen von Nachschublinien abzuschneiden und zu umstellen.

Im nördlichen Frontabschnitt konnten russische Verbände in der ukrainischen Grenzstadt Wowtschansk leicht vorrücken. Die Angriffe auf die Stadt sind Teil einer im Mai 2024 begonnenen russischen Offensive in Richtung Charkiw, der mit 1,4 Millionen Einwohnern zweitgrößten Stadt der Ukraine. Auch bei Kursk konnten russische Truppen westlich der von der Ukraine besetzten russischen Stadt Sudscha leichte Geländegewinne verzeichnen. Sollte es Russland gelingen, die Kleinstadt zurückzuerobern, wäre der ukrainische Feldzug in Richtung Kursk vom Nachschub abgeschnitten.

Angesichts des sich anbahnenden Abkommens zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten, finanzielle US-Unterstützung durch den Zugang zu ukrainischen Rohstoffen auszugleichen, verschlechtert sich die Lage Kiews durch das Vorrücken der russischen Armee. Ein großer Teil der ukrainischen Kohle-, Erz-, Metall- und Seltene-Erden-Vorkommen befindet sich in den von Russland besetzten beziehungsweise noch umkämpften Gebieten des Donezbeckens. Geländegewinne in der derzeitigen Hauptrichtung des russischen Vorstoßes im südlichen Donbass würden zu weiteren Verlusten von Bodenschätzen führen. Das wirtschaftsstrategisch wichtige Lithium-Feld östlich des Dorfes Schewtschenko befindet sich jedoch, trotz anderslautender Medienberichte noch unter ukrainischer Kontrolle.

 

Drucken

Drucken

Teilen