Peking will den Euro stützen. Vize-Premierminister auf Staatsbesuch in Deutschland

(07.01.2010/dpa)

Die chinesische Regierung hat ihr Interesse an einem stabilen Euro unterstrichen und will diesbezüglich Worten auch Taten folgen lassen. Das Land will zur Stabilisierung des Euro noch mehr Staatsanleihen europäischer Schuldensünder wie Spanien, Portugal und Griechenland kaufen.

Peking sei ein geeintes und starkes Europa sehr wichtig, sagte Vize-Premierminister Li Keqiang nach Angaben aus Teilnehmerkreisen am Donnerstagabend bei einem Treffen mit deutschen Managern in Berlin. Europa mit dem Euro werde einer der weltweit wichtigsten Märkte für chinesische Finanzinvestitionen bleiben.

China sei dabei ein verlässlicher und langfristig denkender Investor, betonte Li, der als künftiger Regierungschef der asiatischen Wirtschaftsmacht gehandelt wird. China verfügt über Devisenreserven von rund 2,65 Billionen US-Dollar.

Am Freitag traf Li in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen. Bei dem Gespräch ging es nach Angaben eines Sprechers um die gesamten bilateralen Beziehungen von der wirtschaftlichen Zusammenarbeit bis zum Menschenrechtsdialog. Ein weiteres Thema waren die geplanten ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen. Merkels Sprecher Steffen Seibert sagte, es habe sich vor allem um ein erstes Kennenlernen mit Li gehandelt.

Der 55-Jährige Li, der als möglicher künftiger Regierungschef Chinas genannt wird, war zuvor auch von Bundespräsident Christian Wulff empfangen worden. Zum Abschluss des Li-Besuchs wollten im Auswärtigen Amt die Autobauer Volkswagen und Daimler sowie mehrere Mittelständler Verträge und Joint Ventures im Milliarden-Umfang unterzeichnen.

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