„Partner für eine bessere Zukunft“: EU fördert Roboter-Entwicklung

(03.06.2014/dpa)

Um die Weiterentwicklung von Robotern voranzubringen, hat die EU ein neues Forschungs- und Investitionsprogramm gestartet. Wie auf der am Dienstag in München gestarteten Fachmesse Automatica bekannt wurde, investiert die Europäische Kommission dafür 700 Millionen Euro. Derzeit umfasse der globale Markt für Robotik 22 Milliarden Euro, hieß es. Bis zum Jahr 2020 könnte er auf mehr als 60 Milliarden Euro anwachsen. Europa sei mit einem Marktanteil von 35 Prozent bereits jetzt Marktführer.

„Die Robotik-Revolution passiert genau jetzt. Wir sollten ihr nicht folgen, sondern sie anführen“, betonte die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Neelie Kroes.

Mit der SPARC genannten Förderinitiative könnten in Europa voraussichtlich mehr als 240 000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Gesamtinvestitionen der europäischen Industrie könnten sich auf 2,1 Milliarden Euro belaufen.

Erstmals sind auf der Automatica Serviceroboter ein Themenschwerpunkt. Der Weltroboterverband IFR schätzt, dass zwischen 2013 und 2016 insgesamt mindestens 95 000 solcher professionellen Helfer im Wert von etwa 12,3 Milliarden Euro verkauft werden.

Die Branche geht von zweistelligen Wachstumsraten in den kommenden Jahren aus. Besonders groß sei die Nachfrage in den Bereichen Logistik, Medizin, Pflege, Landwirtschaft, Inspektion und Wartung. Dort stehe der professionelle Einsatz der Serviceroboter vor dem Durchbruch. Hohes Potenzial hätten auch Überwachungs- und Sicherheitsroboter in allen möglichen Bereichen.

„Roboter kürzen nicht menschliche Arbeitskräfte aus der Gleichung heraus. Im Gegenteil: Sie sind Partner für eine bessere Zukunft“, so Kroes.

Die Vermenschlichung von Robotern als „Partner“ kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Maschinen zu einer höheren Arbeitslosigkeit beitragen werden, da durch sie insgesamt mehr Arbeitskräfte ersetzt werden, als zu ihrer eigenen Produktion eingebunden werden können. Dadurch erhöhen sich nicht nur die sozialen, sondern auch die ökonomischen Widersprüche des Kapitalismus: Während die Arbeiter aus Fleisch und Blut von ihren Löhnen die Waren kaufen können, die sie produzieren, dürfte die von Robotern ausgehende Produktivkraftsteigerung auf lange Sicht zu Absatzproblemen führen. 

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