Obama tötet Osama. Wie ein Mordspräsident für den Frieden kämpft und die Terrorangst schürt

(02.05.2011/dpa)

Eine Spezialeinheit des US-Präsidenten und Friedensnobelpreisträgers Barack Obama soll den in Pakistan versteckt lebenden früheren US-Kollaborateur Osama bin Laden durch einen Kopfschuss liquidiert haben. Das berichtet der US-Nachrichtensenders CNN.  Der sei bei Abbottabad gestellt worden, rund 100 Kilometer nördlich von Islamabad. Der pakistanische Geheimdienst ISI teilte mit, Bin Laden sei in der Nacht bei einer gemeinsamen Operation mit den US-Kräften getötet worden. Auch einer der Söhne Bin Ladens sei ums Leben gekommen. Drei Ehefrauen sowie sechs weitere Bin-Laden-Söhne sowie vier enge Mitstreiter wurden den Angaben zufolge festgenommen.

Wie aus pakistanischen Sicherheitskreisen weiter verlautete, begann die Operation kurz nach Mitternacht (Ortszeit, deutsche Zeit kurz nach 21.00 Uhr am Sonntagabend) und dauerte vier Stunden. Bin Laden sei zwischen 01.30 und 02.00 Uhr Ortszeit am frühen Montag getötet worden. Der Einsatz sei von US-Kräften geführt worden. Pakistanische Einheiten hätten die Aktion unterstützt, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte.

„Bin Laden war kein muslimischer Führer, er war ein Massenmörder von Muslimen“, erinnerte Präsident Obama in der Nacht zum Montag an zwei Punkte, die ihn – bei allen sonstigen Unterschieden – mit dem weltweit meistgesuchten Terroristen verbanden.

Auch wurde Zweifeln Nahrung gegeben, dass es sich bei dem ohne Gerichtsverhandlung Hingerichteten tatsächlich um den weltweit als Terroristen gesuchten  54-Jährigen handelt. Denn laut US-Regierungskreisen wurde Bin Laden bereits im Meer bestattet. Laut offizieller Version handelt es sich hierbei keineswegs um einen Vertuschungsversuch, sondern um das Bemühen, den Umgang mit der Leiche „im Einklang mit islamischen Praktiken und islamischer Tradition“ zu vollziehen. Das sei „etwas, dass wir sehr ernst nehmen, und deshalb wird das in einer angemessenen Weise gehandhabt“, soll ein US-Beamter gesagt haben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte erleichtert auf den Tod Bin Ladens, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin sagte und ließ die Gelegenheit nicht ungenutzt, die Bevölkerung schon mal auf eine Verschärfung repressiver Maßnahmen zur Verbesserung der sogenannten Inneren Sicherheit einzustimmen. Denn: Besiegt sei der internationale Terrorismus damit aber noch nicht. „Wir alle werden wachsam bleiben müssen.“ „Sehr hohe Wachsamkeit“ kündigte auch Italiens Außenminister Franco Frattini an. Alle Geheimdienstbehörden seien dabei, Verbindungen Al-Qaedas zu „Terrorzellen“ in Europa zu überprüfen. Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sagte im Deutschlandradio Kultur, er rechnet mit terroristischen Vergeltungsschlägen gegen die USA und Pakistan.

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