NSA will noch mehr Machtbefugnisse – zur Verteidigung der Wall Street

(11.10.2013/Salon.com)

Neue Verlautbarungen des NSA-Chefs Keith Alexander deuten darauf hin, dass der US-Spionagedienst sein Überwachungsimperium erweitern will. „Die NSA sammelt nicht nur, wie wir wissen, Daten über jede unserer Kommunikationen – sie will, so lernen wir nun, über größere Überwachungsschleppnetzfahndungs- und tiefere Spionagekompetenzen verfügen, um jenen anderen großen Bösewicht der vergangenen Dekade zu verteidigen – Wall Street“, berichtet das US-amerikanische Online-Magazin Salon.com. und verweist auf eine am Dienstag gegenüber Parlamentsabgeordneten geäußerte Forderung von Alexander: Die NSA will die Möglichkeit eröffnet bekommen, Cyberattacken gegen US-Banken zu verhindern, indem sie sogenannte „Cyberpackets“, Computer-Würmer und -Viren, aufspüren kann, die die „Wall Street zerstören“ könnten.  

In einer perfekten Welt, sagte Alexander weiter, würde die Behörde Echtzeit-Informationen von den Banken selbst bekommen sowie aus den traditionellen Kanälen der Geheimdiensterkenntnisse der NSA, und sie hätte die Befugnis, in Aktion zu treten, bevor ein Cyberangriff großen Schaden anrichten kann. Der NSA-Chef wünsche sich also einen „Nexus aus Macht und Kontrolle, der Washington, Silicon Valley und die Wall Street verknüpft“, so Salon.com weiter.

„Die Vorstellung, dass ein einziges, winziges Paket die Wall Street auszulöschen könnte, ist lächerlich. Das ist so, als behaupte man, dass ein Paintball einen Panzer außer Gefecht setzen könne“, kommentiert Foreign Policy und vermutet, „dass sich Alexander in ein wenig altmodischer Panikmache übt, um die Werbetrommeln zur Unterstützung seiner Politik zu rühren“.

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