NSA-Skandal: Frankreich will enger mit USA kooperieren

(23.10.2013/dpa)

Die französischen Spionagevorwürfe gegen die USA werden vermutlich nicht öffentlich aufgeklärt. Wie die Regierung in Paris am Mittwoch mitteilte, hat Präsident François Hollande mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Barack Obama eine Zusammenarbeit der Geheimdienste vereinbart, um die Anschuldigungen zu klären.

Frankreich verlange von den USA unter anderem alle diejenigen Informationen, die im Besitz des Spionage-Enthüllers Edward Snowden sein könnten, hieß es nach einer Ministerratssitzung. Die Staatschefs seien sich grundsätzlich einig, dass die für die Terrorabwehr notwendige Datensammlung durch Geheimdienste in einem festgelegten Rahmen erfolgen müsse. Dieser lasse sich am besten bilateral bestimmen.

Neue Berichte über massive US-Spionageaktivitäten in Frankreich hatten in Paris Anfang der Woche eine Welle der Empörung ausgelöst. Wie die Tageszeitung Le Monde unter anderem berichtete, habe der US-Geheimdienst NSA innerhalb eines Monats Daten zu mehr als 70 Millionen Telefongesprächen abgefangen. Das Blatt beruft sich dabei auf interne NSA-Dokumente, die aus dem Datenarchiv des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Snowden stammen.

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