Neckermann-Betriebsrat: Arbeitnehmer „eiskalt abserviert“

(19.07.2012/dpa)

Nach der Insolvenz des Versandhändlers Neckermann ist die Ernüchterung bei den rund 2.400 Beschäftigten groß. „Das ist eine Riesenenttäuschung“, sagte Logistik-Betriebsrat Thomas Schmidt heute in Frankfurt. Viele hätten jetzt Angst vor der Zukunft und fragten sich: „Habe ich überhaupt noch eine Chance“, beschrieb Schmidt die Stimmung in der Belegschaft. Im Versand seien die Mitarbeiter im Schnitt seit 20 Jahren im Unternehmen. „Das war doch ein Stück von unserem Leben, und jetzt wurden wir eiskalt abserviert“, sagte Schmidt.

Pläne zur Umstrukturierung des angeschlagenen Unternehmens Neckermann.de waren am Mittwoch am Widerstand des Eigentümers Sun Capital gescheitert. Das einstige Schwesterunternehmen Quelle hatte bereits 2009 die Segel streichen müssen. Von Quelle hatte damals der Hamburger Handels- und Dienstleistungskonzern Otto einige Teile aus der Insolvenzmasse übernommen, darunter Namensrechte. An einer Übernahme von Neckermann hingegen zeigt Otto kein sichtbares Interesse. „Es ist jetzt Aufgabe des Insolvenzverwalters und des Neckermann-Managements, für die 2400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Lösung zu finden“, teilte das Unternehmen mit.

Drucken

Drucken

Teilen