NATO tötet sechs Zivilisten in Afghanistan

(06.04.2011/dpa)

NATO-Truppen haben in der nordafghanischen Provinz Sar-i-Pul nach Angaben örtlicher Behörden sechs Zivilisten getötet. Außerdem seien vier weitere Zivilisten verletzt worden, als Soldaten in der Nacht vom Montag zum Dienstag ein Haus im Distrikt Sayad stürmten, sagte Provinzgouverneur Sayed Anwar Rahmati am Dienstag.

Ein Sprecher der NATO-geführten Isaf-Truppen sagte, bei einer Operation gegen einen Taliban-Anführer in dem Distrikt seien mehrere Menschen getötet worden. Zunächst seien die afghanischen und ausländischen Soldaten beschossen worden, sie hätten das Feuer erwidert. Man untersuche die Identität der Toten. Unklar sei, warum sie das Feuer eröffnet hätten.

Nordafghanistan ist der Schwerpunkt des Bundeswehr-Einsatzes am Hindukusch. Nächtliche Kampfeinsätze – so genannte Night Raids – werden aber von Spezialkräften der US-Armee gemeinsam mit afghanischen Truppen ausgeführt. Zivile Opfer sorgen für zunehmenden Unmut in der Bevölkerung und führten wiederholt zu Beschwerden von Präsident Hamid Karsai.

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