Menschenrechtsorganisation: Kinderarbeit in Israels Siedlungen

(13.04.2015/dpa)

In israelischen Siedlungen werden palästinensische Kinder in der Landwirtschaft eingesetzt und ausgebeutet – das ist das Ergebnis eines Berichts der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW). Von 38 minderjährigen palästinensischen Arbeitern gaben 21 an, die Schule dafür vor Abschluss der zehnten Klasse verlassen zu haben. Der jüngste befragte Tagelöhner war elf Jahre alt. Die Vollzeit-Beschäftigung von Kindern unter 15 Jahren ist sowohl in Israel als auch in den palästinensischen Gebieten verboten.

HRW hat auch dokumentiert, wie die Anstellung der Kinder zustande kommt: Oft brachten palästinensische Mittelsmänner Siedler und Kinderarbeiter zusammen. Arbeitsverträge würden nicht geschlossen – was es für die Palästinenser beinahe unmöglich machte, ihr Recht durchzusetzen. Die Kinder arbeiteten bei großer Hitze, erhielten jedoch keinerlei medizinische Absicherung. Auftraggeber und auch Mittelsmänner müssten bestraft werden, wenn sie Kinder einstellen, fordert HRW.

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Betselem wurden von 1967 bis Ende 2012 im Westjordanland 125 israelische Siedlungen errichtet. Hinzu kommen rund 100 von Israel nicht genehmigte „wilde Siedlungen“. Derzeit lebt gut eine halbe Million israelischer Siedler in bewachten Wohnanlagen inmitten von knapp 2,7 Millionen Palästinensern. Mit der Unterstützung und Förderung der illegalen Landnahme will Israel einen eigenständigen Palästinenserstaat verunmöglichen.

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