Libysches Blutjubiläum: „Revolutionäre“ töten „Revolutionäre“

(09.02.2012/dpa)

Milizionäre und Vertreter der lokalen Übergangsräte haben in der libyschen Hauptstadt Tripolis aufeinander geschossen. Nach Berichten arabischer Reporter vor Ort kamen bei dem Gefecht in dem Vorort Gergarisch am Mittwochabend zwei Menschen ums Leben. Anwohner erklärten am Donnerstag, in ihrem Viertel habe es einen bewaffneten Konflikt gegeben, nachdem der lokale Übergangsrat Lizenzen für das Tragen von Waffen an eine Gruppe von Männern ausgestellt habe. Eine lokale Miliz habe behauptet, diese Männer hätten früher zu den Truppen von Muammar al-Gaddafi gehört.

Außerdem habe sich der Übergangsrat in dem Viertel mit einer Miliz darüber gestritten, wer ein bestimmtes Gebäude für sich beanspruchen dürfe. Lokale Medien hatten am Mittwoch gemeldet, in einem anderen Viertel der Hauptstadt habe ein Mann das leerstehende Haus eines Nachbarn angezündet, den er im Verdacht hatte, während des Krieges im vergangenen Jahr seinen Sohn entführt und getötet zu haben.

Die Sieger bereiten sich in diesen Tagen auf die Feiern zum ersten Jahrestag des Beginns ihres Aufstandes gegen Gaddafi vor, der nur durch die massive militärische Einmischung westlicher Truppen gelang. Der „Revolution des 17. Februar“ waren unzählige  Menschen zum Opfer gefallen. Bis heute halten die Unruhen an.

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