Lettland: SS-Veteranen marschieren ungehindert

(16.3.2015/dpa)

Mit einem umstrittenen Gedenkmarsch haben Veteranen der Waffen-SS am Montag in Riga ihrer im Zweiten Weltkrieg getöteten Kameraden der Lettischen Legion gedacht. Unter großem Polizeiaufgebot zogen etwa 1500 Kriegsteilnehmer und Sympathisanten durch die Hauptstadt des baltischen Landes zum Freiheitsdenkmal. Etwa 140 000 Letten waren während des Kriegs teils zwangsmobilisiert, teils als Freiwillige Mitglieder der Lettischen SS-Legion.

Zahlreiche Organisationen in Lettland und in anderen Staaten hatten den Marsch als Verherrlichung des Nationalsozialismus kritisiert. Auch der Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem, Efraim Zuroff, protestierte vor Ort gegen den Marsch. Die lettischen Behörden dagegen haben offenbar an dem Nazi-Aufmarsch nichts auszusetzen. Kritik daran bezeichnete Staatspräsident Andris Berzins als „unfair“.

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