Krim: Ukrainische Kommandeure verlassen Marine-Hauptquartier
(19.03.2014/dpa)
Das Hauptquartier der ukrainischen Marine auf der Krim ist unter Kontrolle prorussischer Kräfte. Nach mehr als 30 Soldaten, die keinen Eid auf die Krim-Regierung ablegen wollten, hätten auch die Kommandeure den Stützpunkt verlassen, meldete die Agentur Interfax am Mittwoch. Es habe weder Gewalt noch Verletzte gegeben.
Das örtliche Internetportal sevastopol.su berichtete, Marinechef Sergej Gajduk habe sich im Jogginganzug gestellt. Er sei vorübergehend von prorussischen Kräften auf der Krim festgenommen worden. Es gebe noch Fragen an ihn, meldete die Agentur Kriminform am Mittwoch unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in der Hafenstadt Sewastopol. Gajduk habe an den ukrainischen Stützpunkten den Befehl aus Kiew verbreiten lassen, Waffen zur Selbstverteidigung einzusetzen. Der Chef der russischen Schwarzmeerflotte, Alexander Witko, forderte die ukrainischen Truppen auf der Halbinsel auf, diesen Befehl nicht umzusetzen.
Nach dem Tod eines ukrainischen Soldaten und eines prorussischen Aktivisten durch Schüsse in der Krim-Hauptstadt Simferopol am Vortag sprach Moskau von einer „Provokation“. Vermutet werde ein Heckenschütze, der Panik schüren wolle. (1) NATO-Botschafter Alexander Gruschko betonte, russische Soldaten seien an dem Vorfall nicht beteiligt gewesen. Zudem wies Gruschko Angaben der Behörden in Kiew zurück, wonach ukrainische Militärbasen auf der Krim gestürmt worden seien. Medien in Moskau und Kiew berichten, dass ukrainische Soldaten massenhaft ihre Stützpunkte verließen.
Anmerkungen
(1) Siehe: http://rt.com/news/crimea-shooting-military-center-646/