Jura-Studenten immer häufiger für Todesstrafe

(28.11.2014/dpa/hg)

Einer Langzeitstudie des Erlanger Jura-Professors Franz Streng zufolge tendieren angehende Juristen immer häufiger zu immer strengeren Strafen. Waren 1977 knapp 12 Prozent der Befragten für die Wiedereinführung der Todesstrafe, spricht sich heute etwa ein Drittel der zukünftigen Anwälte und Richter dafür aus. Auch in Bezug auf Haftstrafen tendieren die Studenten zu immer drakonischeren Strafen – und das, obwohl ihr subjektives Bedrohungsgefühl zurückging.

Zudem sahen in einer Zusatzuntersuchung 22,1 Prozent Folter als ein zulässiges Mittel an, wenn dadurch ein Menschenleben gerettet werden könne. 29,2 Prozent bejahten Folter zur Abwehr schwerster Gefahren, etwa bei einem eventuellen Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch „Terroristen“.

Insgesamt, so die Legal Tribune Online, sei die Fokussierung auf den Resozialisierungsgedanken beim Strafvollzug rückläufig, „Sicherung der Allgemeinheit“ und „Vergeltung/Sühne“ gewönnen an Zustimmung.

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