Jemen ohne Zugang zu sauberem Wasser
(26.05.2015/dpa)
Zwei von drei Jemeniten haben nach Angaben der Hilfsorganisation Oxfam wegen des Konflikts in dem arabischen Land keinen Zugang zu sauberem Wasser mehr. Wie Oxfam am Dienstag mitteilte, sind inzwischen mindestens 16 Millionen Menschen von der Wasserversorgung abgeschnitten – etwa so viele wie die Bewohner von Berlin, London, Paris und Rom zusammengenommen.
Durch die seit sieben Wochen andauernden Luftangriffe, den Gefechten am Boden sowie dem Treibstoffmangel seien zuletzt drei Millionen Betroffene hinzugekommen. Die Menschen würden gezwungen, Wasser zu trinken, das die Gesundheit massiv gefährde. Die Organisation befürchtet die Ausbreitung tödlicher Krankheiten wie etwa Cholera.
Das ärmste Land Arabiens wird seit März von einer von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition bombardiert. Die Angriffe richten sich gegen Stellungen der jemenitischen Armee und der mit ihr verbundenen Huthi-Bewegung, die gemeinsam gegen Al-Qaida und Anhänger des ehemaligen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi kämpfen. Die Saudis wollen Hadi trotz seines mangelnden Rückhalts in der Bevölkerung mit Gewalt wieder an die Macht bringen. Auch am Dienstag dauerten die Luftangriffe an.
Nach UN-Einschätzungen wurden seit Mitte März schon mindestens 1800 Menschen getötet und mehr als 7000 verletzt. Die tatsächlichen Zahlen dürften jedoch weit höher liegen, schrieben die Vereinten Nationen.