Israel greift Ziele in Gaza an
(03.04.2013/ dpa/hg)
Die israelische Luftwaffe hat erstmals seit der im November 2012 verkündeten Waffenruhe wieder einen Angriff auf den Gazastreifen geflogen. Nach Angaben von Sanitätern und Augenzeugen gab es keine Verletzten. Die Attacke, so Medienberichte, sei eine Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen gewesen.
Im November 2012 war nach der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der im Gaza-Streifen regierenden Hamas – nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten starben damals 158 Palästinenser, darunter 103 Zivilisten, sowie 5 Israelis, 4 davon Zivilisten – ein Waffenstillstand vereinbart worden, der im wesentlichen bis Anfang dieser Woche gehalten hatte.
Nun seien aber, so israelische Quellen, „mehrere Raketen“ aus dem Gaza-Streifen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden. Die Israeli Defense Forces (IDF) bombardierten daraufhin nach eigenen Angaben zwei Stützpunkte von „Extremisten“ im Norden des Gaza-Streifens. Generalstabschef Benny Ganz betonte am Mittwoch, man werde es nicht dulden, dass die Situation im Süden Israels wieder so werde wie vor November.
Indessen kommt es im Westjordanland weiter zu Protesten wegen des Todes eines palästinensischen Gefangenen in einem israelischen Krankenhaus. Bereits am Dienstag hatten in Hebron, der Heimatstadt von Maysara Abu Hamdiya, der seit 2002 in Israel inhaftiert gewesen war und nun einem Krebsleiden erlag, hunderte Menschen demonstriert. Sie werfen den Behörden Israels vor, Hamdiya medizinische Versorgung verweigert zu haben. Auch tausende in Israel inhaftierte Palästinenser haben angekündigt, aus Protest einen dreitägigen Hungerstreik durchzuführen.
Am heutigen Mittwoch wurde nach einer Obduktion in Israel der Leichnam des Mittsechzigers an die Palästinenser übergeben. Im forensischen Institut in Abu Dis bei Jerusalem soll er auch von palästinensischen Experten untersucht werden. Die Obduktion in Israel ergab Krebs als Todesursache, der Mann sei nicht misshandelt worden.