Israel beschießt Ziele in Syrien

(05.05.2013/dpa/hg)

Eine Serie heftiger Explosionen hat am Sonntag die syrische Hauptstadt Damaskus erschüttert. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA schrieb, dass ersten Informationen zufolge eine wissenschaftliche Einrichtung in Jamraya im Nordosten von Damaskus betroffen sei und es Tote gegeben habe. Die syrische Seite sprach vom ersten israelischen Angriff dieser Dimension seit Beginn der Krise im Land vor rund zwei Jahren.

Westlichen Medienberichten zufolge soll das Ziel des Luftschlags ein Transport iranischer Raketen an die libanesische Hisbollah-Miliz gewesen sein. Eine offizielle Bestätigung aus Israel gab es dafür allerdings nicht. Laut Radio Israel ging es bei der Attacke am Sonntag um iranische Raketen des Typs Fateh-110, die an die Hisbollah geliefert werden sollten. Diese Raketen haben eine Reichweite von etwa 300 Kilometern. Syrien diene als „Transitland“ für iranische Waffenlieferungen an die Hisbollah.

Israel kommentierte das nicht. Regierungssprecher David Baker erklärte lediglich, er habe den Berichten nichts hinzuzufügen. Bei der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag habe sich der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit keinem Wort zu Syrien geäußert, berichtete der israelische Rundfunk. Die Detonationen wurden auch von den Einwohnern der Hauptstadt Damaskus als besonders heftig beschrieben. Die Druckwellen hätten das Fensterglas eingedrückt, der Strom sei kurzzeitig ausgefallen, sagten Augenzeugen am Sonntag. Die oppositionellen Syrischen Menschenrechtsbeobachter teilten mit, Einwohner eines Vororts von Damaskus hätten zur Zeit der Explosionen Flugzeuge gesehen.

Die Regierung in Damaskus wertete den Luftschlag als Beleg für die Kooperation zwischen Israel und dschihadistischen Gruppen in Syrien. Wie das staatliche syrische Fernsehen verlauten ließ, habe das Bombardement den Zweck, unter militärischen Druck geratene Aufständische zu unterstützen. Die israelische Armee hat indessen begonnen, zwei Batterien des Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ in Position gebracht.

Drucken

Drucken

Teilen