Freund und Partner

Israel begrüßt Donald Trumps Sieg

(09.11.2016/dpa)

Während der Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen unter der Mehrheit der Verbündeten der USA Bestürzung auslöste, zeigt sich die israelische Regierung mit dem Ergebnis zufrieden. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete Trump als „echten Freund Israels“ und gratulierte ihm zum Sieg.

Nach Angaben seines Büros sagte der Regierungschef: „Wir werden zusammenarbeiten, um die Sicherheit, Stabilität und den Frieden in unserer Region zu stärken.“ Das starke Bündnis zwischen Israel und den USA basiere auf gemeinsamen Werten und Interessen sowie einem gemeinsamen Schicksal, so Netanjahu. Er sei überzeugt, dass er das starke Bündnis zwischen Israel und den USA gemeinsam mit Trump zu „neuen Höhen“ bringen könne.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hofft, dass Trump auf eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt hinarbeiten wird. „Die US-Regierung sollte verstehen, dass Stabilität und Frieden in der Region dadurch erreicht werden, dass eine gerechte Lösung für die palästinensische Sache gefunden wird“, sagte Abbas’ Sprecher Nabil Abu Rudeineh am Mittwoch.

Die Palästinenserführung werde mit jedem vom amerikanischen Volk gewählten Präsidenten zusammenarbeiten, so lange es zu permanentem Frieden auf Basis zweier Staaten in der Region führe. Der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO, Saeb Erekat, drückte laut der Nachrichtenagentur Wafa ebenfalls seine Hoffnung aus, dass Trump auf eine Zwei-Staaten-Lösung setzen werde

Israels rechts-religiöser Erziehungsminister sieht diese Idee hingegen mit Trump als US-Präsidenten am Ende. „Die Ära eines palästinensischen Staates ist vorbei“, teilte Naftali Bennett mit. Trumps Sieg sei „eine Gelegenheit für Israel, der Idee eines Palästinenserstaates inmitten des Landes eine Absage zu erteilen, weil er unserer Sicherheit und unserer gerechten Sache schaden würde“, sagte der Vorsitzende der Siedlerpartei. „Ich bin sicher, dass die besondere Beziehung zwischen den USA und Israel weitergehen und sogar noch stärker werden wird.“

Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat erinnerte nach Trumps Sieg an dessen Wahlkampfversprechen, die US-Botschaft aus Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Trump hatte auch versprochen, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen. Israel beansprucht Jerusalem als seine „ewige, unteilbare Hauptstadt“. Dies schließt auch den 1967 während des Sechstagekriegs eroberten arabischen Ostteil der Stadt ein. Die Palästinenser wollen den Ostteil hingegen als künftige Hauptstadt eines unabhängigen Palästinenserstaates. Die internationale Gemeinschaft erkennt Jerusalem nicht als Israels Hauptstadt an. Deshalb haben die meisten Vertretungen ihren Sitz in Tel Aviv – wie die US-Botschaft und die deutsche Botschaft.

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin gratulierte Trump und seiner Familie. Das amerikanische Volk habe „der Welt einmal mehr gezeigt, dass es die größte Demokratie ist“. Trump müsse sich nun vielen Herausforderungen in seinem Land und rund um den Globus stellen, sagte Rivlin. „Israel als engster Verbündeter steht als Freund und Partner an Ihrer Seite, um diese Herausforderungen in Gelegenheiten zu verwandeln.“

Drucken

Drucken

Teilen