Irak: Angehörige getöteter Soldaten dringen in Parlament vor

(02.09.2014/dpa)

Die Gräueltaten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak haben für einen Tumult im Parlament von Bagdad gesorgt. Angehörige von irakischen Soldaten, die durch IS-Kämpfer getötet worden sein sollen, drangen am Dienstag in das Parlament ein, wie lokale Medien meldeten. Dort beklagten sie die ungenügende juristische Aufarbeitung eines IS-Massakers an den Soldaten. Die Angehörigen hätten gefordert, Sicherheitskräfte zur Verantwortung zu ziehen, die das Massaker nicht verhindert hätten, sagte der Abgeordnete Abdel-Hussein al-Musawi der Nachrichtenseite Al-Sumaria News. Die kurdische Nachrichtenseite Rudaw meldete, insgesamt seien rund 1000 Demonstranten vor ein Tor des abgeriegelten Zentrum Bagdads – die sogenannte Green Zone – marschiert. 15 seien dann in das Parlament vorgelassen worden. Nach Angaben von Al-Sumaria unter Berufung auf Sicherheitskräfte waren zuvor mehrere Demonstranten gewaltsam in die Green Zone eingedrungen.

Bei den Demonstranten soll es sich um Familienmitglieder der rund 1700 im Juni durch IS-Extremisten getöteten Soldaten handeln. Die Terrormiliz hatte wenige Wochen nach ihrer Eroberung von Mossul ein Video veröffentlicht, dass die Massentötung von Soldaten nahe Tikrit zeigt.

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