Hamburger Hafen: Brennender Frachter hatte radioaktives Material an Bord

(17.05.2013/dpa)

Ein Anfang Mai im Hamburger Hafen in Brand geratener Auto- und Containerfrachter hatte radioaktives Material an Bord. Das gehe aus der Ladeliste des Schiffes „Atlantic Cartier“ hervor, sagte ein Sprecher der Hamburger Innenbehörde am Donnerstag. Zur Ladung habe auch das gefährliche Uran-Hexafluorid gehört.

Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht des Radiosenders NDR 90,3. Es sei bekannt gewesen, dass das Schiff auch Gefahrgut geladen habe. Darum habe die Feuerwehr sofort reagiert und die Container von Bord geholt. Es seien keine Gefahrstoffe ausgetreten. Alle gelöschten Container seien unbeschädigt gewesen und an einen sicheren Lagerplatz an Land gebracht worden. „Es ist überhaupt nichts schief gegangen und genau so gelaufen, wie es laufen sollte“, sagte Frank Reschreiter von der Hamburger Innenbehörde am Freitag in der Hansestadt.

Kritik kommt dennoch von den Grünen. „Wie knapp ist Hamburg am 1. Mai an einer Katastrophe vorbeigeschrammt? Erst jetzt erfahren wir, dass an Bord des brennenden Frachters ,Atlantic Cartier‘ hochgefährliches Uranhexafluorid war. Der Stoff ist radioaktiv und für Menschen lebensgefährlich. Es ist nicht auszudenken, was hätte passieren können. (…) Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass der Senat die Öffentlichkeit nicht von sich aus über die brisante Ladung informiert hat. Hier muss man schon fast von einem Vertuschungsversuch sprechen“, so der hafenpolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, Anjes Tjarks. Neben dem radioaktiven Material habe das Schiff 3,8 Tonnen Munition transportiert.

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