Griechische Staatsanleihen wegen Umschuldungsgerücht unter Druck
(18.04.2011/dpa)
Die Kurse griechischer Staatsanleihen sind zum Wochenbeginn wegen anhaltender Spekulationen über eine mögliche Umschuldung Athens stark unter Druck geraten. Betroffen waren am Montagvormittag die Kurse griechischer Staatsanleihen mit Laufzeiten von zwei und fünf Jahren. Entsprechend stark legten die Renditen zu. Die Rendite der zweijährigen Staatsanleihe stieg im Vormittagshandel auf bis zu 18,35 Prozent.
Die inverse Zinsstruktur mit höheren Renditen im kürzeren Laufzeitbereich gilt unter Experten als Indiz dafür, dass am Markt stark mit einer Umschuldung Griechenlands gerechnet wird. Die Risikoaufschläge im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen liegen derzeit so hoch wie noch nie seit Gründung der Euro-Währungsunion.
Die Sorge vor einer Umschuldung griechischer Staatsschulden hat den deutschen Aktienmarkt am Montag ins Minus gedrückt. Der Dax sank um 0,80 Prozent auf 7.121 Punkte, nachdem er am Freitag noch um 0,44 Prozent gestiegen war. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Montag um 0,68 Prozent auf 10.299 Punkte abwärts. Der TecDax fiel um 0,59 Prozent auf 912 Punkte.
Griechenland bat laut einem Bericht der Tageszeitung Eleftherotypia die Europäische Union und den Internationalen Währungsfonds um eine Restrukturierung seiner Schulden. Das Blatt beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Das griechische Finanzministerium dementierte den Bericht am Montag umgehend. Die Pressemeldung sorgte laut Marktanalyst Frank Geilfuß vom Berliner Bankhaus Löbbecke ebenso für Verunsicherung unter den Anlegern wie der überragende Wahlerfolg der rechten Euro- Kritiker bei den Parlamentswahlen in Finnland.