Griechische Faschisten machen Jagd auf Migranten

(23.05.2012/dpa)

In der westgriechischen Hafenstadt Patras ist es in der Nacht zum Mittwoch zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Neofaschisten gekommen. Anhänger der faschistischen Partei Goldene Morgenröte hatten versucht, mit einem Bagger die Absperrungen der Polizei vor einer ehemaligen Textilfabrik zu durchbrechen. Ziel des Mobs waren mehrere hundert Migranten, die in dem Komplex darauf warten, mit der Fähre nach Italien zu kommen.

Nach Polizeiangaben wurden die Sicherheitskräfte von rund 350 Extremisten mit Steinen und Brandflaschen attackiert. Mindestens drei Demonstranten und acht Polizisten wurden leicht verletzt. Ein Polizeibus, ein Streifenwagen und zwei Motorräder sowie mehrere andere Fahrzeuge wurden erheblich beschädigt. Am Morgen entspannte sich die Lage leicht. Insgesamt wurden 22 Beteiligte festgenommen, fünf davon müssen sich vor der Justiz verantworten, wie es hieß.

Hintergrund der Ausschreitungen war die Tötung eines Griechen durch drei Migranten aus Afghanistan. In Griechenland leben mittlerweile mehr als eine Million Migranten – bei einer Gesamtbevölkerung von rund 11,5 Millionen Menschen. Die Partei Goldene Morgenröte war bei der Wahl am 6. Mai in Griechenland auf knapp sieben Prozent der Stimmen gekommen.

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