Griechenland: Streikwelle gegen Sparprogramm und Großkapital

(23.02.2011/dpa)

Zahlreiche Streiks gegen das harte Sparprogramm und die unpopulären Arbeitsmarkt-Reformen der griechischen Regierung haben am Mittwoch den öffentlichen Verkehr des Landes weitgehend lahmgelegt.  

Busse in Athen sowie die Eisenbahn standen still, von Piräus liefen keine Fähren zu den Ägäis-Inseln aus. Am Mittag legten auch die Fluglotsen für vier Stunden die Arbeit nieder. Dutzende Flüge fielen aus.

Zudem wurden alle Behörden und Ministerien bestreikt. Auch die Lehrer und die Journalisten traten in den Ausstand, so dass es im Radio und Fernsehen keine Nachrichten gab. Viele kleine Geschäfte blieben geschlossen.

Im Zentrum Athens sollen sich zehntausende Menschen versammelt haben. Das berichteten Augenzeugen und griechische Internetseiten. Sie trugen Transparente mit dem Spruch „Es reicht – Den Preis der Krise soll das Großkapital zahlen“ und „Hände weg von unseren Renten und Gehältern“.

Bei dem Protest kam es zu  gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei, bei denen Brandflaschen in Richtung Finanzministerium und Parlamentsgebäude geworfen und von Seiten der Sicherheitskräfte massiv Tränengas eingesetzt wurde.

Die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou gerät zunehmend unter  Druck. Viele abhängig Beschäftigte haben in den vergangenen Monaten bis zu 20 Prozent ihres Einkommens verloren.

Es handelte sich um den elften landesweiten Streik seit Einführung der ersten Sparmaßnahmen vor gut einem Jahr

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