Griechenland: Guerillero auf der Flucht

(10.01.2014/dpa/hg)

Die Suche nach Christodoulos Xiros läuft in Griechenland auf Hochtouren. Der 55-jährige hatte sich vor drei Tagen während eines Hafturlaubs nicht bei der Polizei seines Wohnortes gemeldet und ist seitdem auf der Flucht. Die griechische Polizei hat in der Nacht zum Freitag mehrere Wohnungen im Athener Stadtteil Plateia Attikis durchsucht. Zudem wurden Passanten auf den Straßen im Zentrum Athens von Sicherheitsleuten in Zivil kontrolliert. „Wir werden ihn finden“, sagte ein Polizeioffizier am Freitag der Nachrichtenagentur dpa am Freitag.

Xiros war Mitglied der marxistischen Stadtguerilla 17.November (17N). Die Gruppe, deren Name auf den Jahrestages des Aufstandes gegen die Militärdiktatur 1973 Bezug nimmt, hat zwischen 1975 und 2002 Anschläge auf staatliche Institutionen, Konzerne und Militär- sowie Polizeivertreter durchgeführt. Sie tötete mehrere hochrangige Vertreter von US-Militär und US-Geheimdiensten. 2002 stellte sie nach der Verhaftung einer größeren Anzahl ihrer Mitglieder ihre Aktivitäten ein.

Experten vermuten, dass Xiros Verbindungen zur neuen militanten Linken hat. Nach einigen Erfolgen der Polizei der vergangenen Jahre hätten sich Untergrundorganisationen des linken Spektrums neu formiert. „Wir haben ein Terrorproblem“, meint der griechische Minister für Bürgerschutz, Nikolaos Dendias, im Fernsehen.Erst am 30. Dezember 2013 waren aus zwei Kalaschnikow-Sturmgewehren 60 Kugeln auf die Residenz des deutschen Botschafters abgefeuert worden. Niemand wurde verletzt, bislang hat sich auch niemand zu dieser Aktion bekannt.

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