Griechen für hartes Vorgehen gegen Neonazi-Partei

(08.10.2013/dpa)

Laut einer Umfrage unterstützt eine große Mehrheit der Griechen das harte Vorgehen der Justiz gegen die Neonazi-Partei Goldene Morgenröte. Knapp drei von vier Griechen (72 Prozent) betrachten die rechtsextremistische Partei als Gefahr für die Demokratie. 78 Prozent halten den Vorwurf der Justiz für gerechtfertigt, dass die Führung von Goldene Morgenröte die Partei in eine kriminelle Organisation umgewandelt hat. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GPO hervor, die am Montagabend im griechischen Fernsehen veröffentlicht wurde. Ebenso viele der Befragten sind der Ansicht, Regierung, Staat und Gesellschaft hätten „zu lange die Goldene Morgenröte toleriert“.

Im Fall von Wahlen würde die Neonazi-Partei trotz aller Einbußen mit 7,8 Prozent der Stimmen drittstärkste Kraft im Parlament werden. Im Mai gaben noch 10,1 Prozent der befragten Griechen an, die faschistische Partei, die eigene Schlägerkommandos unterhält, wählen zu wollen.

Die Justiz wirft Parteichef Nikolaos Michaloliakos und Dutzenden anderen führenden Mitgliedern vor, die rechtsextreme Partei in eine kriminelle Vereinigung umgewandelt zu haben. Sie hätten Menschen verletzt, erpresst und totgeschlagen, Sprengstoffanschläge verübt und Geldwäsche betrieben, heißt es in der Anklage. Der Parteichef und zwei Abgeordnete sitzen bereits in Untersuchungshaft in einem Hochsicherheitsgefängnis nahe Athen. Die Rechtsextremen sind mit 18 von 300 Abgeordneten im Parlament vertreten.

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