Gefährdete Sicherheit: Piloten protestierten gegen verlängerte Flugdienstzeiten
(14.03.2012/dpa)
Europas Piloten befürchten, dass die geplante Ausweitung der Flugdienstzeiten die Sicherheit im Luftverkehr gefährdet. „Es droht eine deutliche Benachteiligung der Passagiere in Sicherheitsfragen, wenn die Vorschriften der europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA wie geplant in Kraft treten“, sagte der Präsident der Pilotenvereinigung Cockpit (VC), Winfried Streicher, am Mittwoch in Frankfurt auf Anfrage.
Die Pilotenvereinigung hat sich daher in einem Brandbrief an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gewandt. Auch Klagen schließt VC nicht aus, bestätigte Streicher einen Bericht der Welt. Die Piloten wehren sich unter anderem dagegen, dass die Nachtflugzeiten von zehn auf elf Stunden ausgeweitet werden sollen. „Drei unabhängige Gutachten von Wissenschaftlern (von der EASA in 2011 in Auftrag gegeben) belegen eindeutig, dass Nachtflüge auf maximal zehn Stunden begrenzt sein sollten“, heißt es in dem Brief an Ramsauer, aus dem dpa zitiert.
Außerdem kritisieren die Piloten, dass sie künftig tagsüber bis zu 16 Stunden am Stück fliegen sollen, derzeit sind es 15 Stunden. Cockpit verweist auf Studien der US-Flugsicherheitsbehörde FAA, wonach das relative Unfallrisiko ab einer Dienstzeit von 12 Stunden stark ansteigt.