GDL: Bahnstreik wird fortgesetzt
(07.05.2015/hg)
Die GDL hat allen Spekulationen über eine mögliche Aussetzung des sechstägigen Streiks bei der Deutschen Bahn unmissverständlich ein Ende gesetzt. Auf einer Kundgebung vor dem Berliner Hauptbahnhof erklärte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky am frühen Nachmittag, über Grundrechtsfragen könne man “weder verhandeln, noch eine Schlichtung durchführen”. Solange die Bahn AG der GDL den Abschluss von eigenen Tarifverträgen für ihre Mitglieder in allen Berufsgruppen des Zugpersonals verweigere, werde der Kampf weitergehen. Auch sei sich die GDL der Verantwortung bewusst, in einer Situation, in der Politiker, Arbeitgeberfunktionäre und auch die DGB-Spitze “Hand anlegen an die Koalitionsfreiheit”, diese stellvertretend für viele Arbeitnehmer mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Ausdrücklich erklärte Weselsky seine Solidarität mit den in mehreren Bundesländern streikenden Erzieherinnen und Erziehern. Auch bei dieser Auseinandersetzung gehe es um die Wertschätzung von Arbeit, und es sei Aufgabe aller Gewerkschaften, diese durchzusetzen.
Der Bahn warf Weselsky vor, sie agiere “ausgesprochen unanständig”. Statt Nebelkerzen zu werfen und mit “billigen PR-Gags” zu operieren, müsse das Unternehmen endlich verhandlungsfähige Angebote zu Arbeitszeit, Überstundenbegrenzung und Freizeiten zwischen Schichtdiensten auf den Tisch legen. Der aktuelle Streik werde jedenfalls wie geplant bis Sonntag früh, 9 Uhr fortgesetzt. Die Irritationen waren entstanden, weil mehrere Medien, darunter auch Spiegel online, am Vormittag berichtet hatten, die GDL erwäge den Arbeitskampf auszusetzen und auf das Gesprächsangebot der Bahn einzugehen. Dabei sollte der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck als Vermittler fungieren.