Franziska Augstein: Blome beim Spiegel eine Katastrophe
(29.08.2013/dpa)
Die Miteigentümerin des Spiegel, Franziska Augstein, hat den Wechsel des stellvertretenden Bild-Chefredakteurs Nikolaus Blome zu dem Nachrichtenmagazin als Skandal bezeichnet. „Die Entscheidung der Spiegel-Gesellschafter, an dem Springer-Mann Nikolaus Blome festzuhalten, ist eine Katastrophe“, so Augstein. „Anlässlich dieses Skandals erlaube ich mir, auf meinen Vater Rudolf Augstein zu verweisen: Er hätte diese Personalie niemals durchgehen lassen“, heißt es in einer Erklärung der Journalistin.
Daran ändere auch der vom künftigen Spiegel-Chefredakteur Wolfgang Büchner angebotene Kompromiss nichts, Blome anders als geplant nicht zu seinem Stellvertreter, sondern nur zum Mitglied der Chefredaktion zu machen, sagte Augstein.
„Herr Blome steht für all das, wogegen der Spiegel seit seinem Bestehen eingetreten ist“, schreibt die 48-Jährige in ihrer Erklärung. Ihr Halbbruder Jakob Augstein, der für die Spiegel-Erben spricht, hatte sich hingegen für Blome ausgesprochen.
Franziska Augstein verweist darauf, dass die Ressortleiter des Spiegel Blome eine Absage erteilt hätten. „Und dies aus guten Gründen: Mit Herrn Blome wurde die NSA-Affäre in der Bild-Zeitung heruntergespielt. Mit Blome ist regierungsnaher Journalismus betrieben worden.“ Blome passe nicht in die Tradition des Spiegel.