Ukraine-Krieg

Europa zahlt weiter in Euro

(Redaktion/31.3.2022) Die EU-Staaten können russisches Gas auch weiterhin in Euro bezahlen. Dies teilte die deutsche Bundesregierung in einer Pressemitteilung mit. Russlands Präsident Wladimir Putin habe Bundeskanzler Olaf Scholz telefonisch zugesagt, dass dass sich für die europäischen Vertragspartner nichts ändern werde.

Die Zahlung für das Erdgas werde in Euro an die Gazprom-Bank überwiesen. Diese ist von den westlichen Sanktionen nicht betroffen. Die Bank konvertiere das Geld in Rubel, zitierte Regierungssprecher Steffen Hebestreit den russischen Präsidenten. “Bundeskanzler Scholz hat in diesem Gespräch nicht zugestimmt, sondern nur um schriftliche Informationen gebeten, um das Verfahren besser zu verstehen”, sagte Hebestreit.

Russische Quellen widersprechen teilweise der Darstellung der Bundesregierung. Die Website Anti-Spiegel berichtet über eine Nachricht auf der Website des Kreml. Demnach sei im Gespräch zwischen Scholz und Putin vereinbart worden, dass Experten aus beiden Ländern die Frage der Gas-Zahlung erläutern solle. Wann die Umstellung der Gaszahlung in Rubel erfolgen solle und für wen das gelte, bleibe damit offen.

Die Bundesregierung hatte gestern die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. „Dies dient der Vorsorge. Die Versorgungssicherheit ist weiter gewährleistet“, hieß es in einer Pressemitteilung. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte: „Die Versorgungssicherheit ist weiter gewährleistet. Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe. Dennoch müssen wir die Vorsorgemaßnahmen erhöhen, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein.“

Russland ist der größte Erdgaslieferant der Bundesrepublik. Das Land lieferte im Jahr 2020 insgesamt 55,2 Prozent der importierten Gesamtmenge. Es folgten Norwegen (30,6 Prozent) und die Niederlande (12,7 Prozent).

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