Bundespräsidentenwahl: Georg Schramm will nicht kandidieren
(22.02.2012/dpa)
Der Kabarettist Georg Schramm will nicht für das Bundespräsidentenamt kandidieren. Das sagte seine Frau Isa Fritz der taz am Mittwoch. Der 62-jährige Schramm war vom Linken-Jugendverband Solid und der Piratenpartei als Gegenkandidat zu Joachim Gauck ins Gespräch gebracht worden. Der frühere Linke-Vorsitzende Oskar Lafontaine hatte von einem „interessanten Vorschlag“ gesprochen.
Einem Bericht der taz zufolge hat sich Schramm überrascht und beeindruckt über die Diskussion um ihn gezeigt. In einer Stellungnahme habe er aber bekundet, er wolle weiterhin mit „Mitteln des politischen Kabaretts gegen eine Politik kämpfen, die zunehmend vom Recht der Stärkeren beherrscht wird und mit der Kraft der Lobbyisten und Interessenverbände die demokratische Gewaltenteilung unseres Rechtsstaates bedroht“. (1)
Das Amt des Bundespräsidenten will der 1949 geborene Kabarettist dem Bericht zufolge lieber abgeschafft oder durch eine Direktwahl dem Zugriff der politischen Parteien entzogen sehen. Im zweiten Fall sieht er aber die Gefahr, dass die Besetzung dann offen vom Springerverlag entschieden werde. In diesem Fall könne dann aber erneut über seine Kandidatur diskutiert werden
Die Linke will am Donnerstag in einer Spitzenrunde entscheiden, ob sie am 18. März einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt. Die Partei stellt rund 10 Prozent der Wahlleute in der Bundesversammlung. Der Piratenpartei stehen zwei Sitze in dem Gremium zu. Jedes Mitglied hat das Recht, einen Kandidaten vorzuschlagen. Eine Entscheidung darüber haben die Piraten aber noch nicht getroffen.
(1) http://www.taz.de/Schramm-kandidiert-nicht-als-Praesident/!88213/