Botschafter Palästinas Opfer eines Attentats?

(03.01.2014/dpa/hg)

Die Familie des bei einer Explosion in Prag gestorbenen palästinensischen Botschafters in Tschechien, Dschamal al-Dschamal, glaubt an ein Mordkomplott gegen den Diplomaten.

Ihr Vater sei am Neujahrstag einem „Attentat“ zum Opfer gefallen, sagte Rana al-Dschamal am Freitag der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan. „Der Safe wurde über mehr als 30 Jahre in den Räumlichkeiten der palästinensischen Vertretung benutzt – es ist ein altes Gerät ohne moderne Bauteile“, erklärte sie dem Bericht zufolge.

Die tschechische Polizei geht indes von einem Unfall bei einem falschen Umgang mit dem Sicherungssystem des Tresors aus, der, so ihre Vermutung, wegen befürchteter Einbrüche mit Sprengstoff gesichert gewesen sei. „Wenn er al-Dschamal gewusst hätte, was in dem Tresor war, wäre er weit vorsichtiger gewesen“, hält der Nahost-Experte Bretislav Turecek dieser Version entgegen. Auch der Jerusalem-Korrespondent des tschechischen Rundfunks ist skeptisch:  „Einen Anschlag würde ich nicht völlig ausschließen.“

Nach dem Waffenfund auf dem Gelände der Botschafterresidenz verlangen Vertreter des Stadtteils Prag-Suchdol unterdessen deren Schließung. Man fühle sich hintergangen, teilte Bezirksbürgermeister Petr Hejl mit und forderte das Außenministerium in Prag zum Handeln auf. Die Polizei setzte ihre Ermittlungen wegen illegaler Bewaffnung und fahrlässiger Tötung fort, ohne neue Ergebnisse bekanntzugeben.

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