Bildungsstreik: Hörsaal an der Berliner FU von Polizei geräumt

(15.02.2010/tgs)

Laut einem Bericht des Berliner Tagesspiegel wurde der seit drei Monaten von prostestierenden Studenten besetzte Hörsaal 1A an der Freien Universität (FU) Berlin am Sonntagvormittag geräumt. Gegen 6 Uhr 30 trafen Polizeikräfte an der „Rost- und Silberlaube“ in Berlin-Dahlem ein und forderten die Besetzer auf, den Saal zu verlassen. Nach Angaben der Polizei kamen die zehn Protestierenden dieser Forderung nicht nach. Ab 8 Uhr 20 wurden sie aus dem Saal geleitet, teilweise getragen. Zu gewaltsamen Auseinandersetzungen sei es nicht gekommen. Um 8 Uhr 40 war die Räumung beendet. Die Beamten fertigten Strafanzeigen wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs und in Einzelfällen wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte an, anschließend wurden die Besetzer entlassen.

Anlass für den Einsatz von rund 40 Polizeibeamten war ein Vollzugshilfeersuchen des FU-Präsidiums. „Wir benötigen den Hörsaal für den Semesterabschluss“, erklärte eine Sprecherin. Von heute an sollen darin hunderte Studenten ihre Klausuren schreiben. Dafür sei der Platz im zweitgrößten Hörsaal dringend erforderlich, die übrigen Räume seien zu klein. Der Sprecherin zufolge hat die FU aus diesem Grund die monatelange Duldung der Protestaktion im Hörsaal 1A am 10. Februar beendet. Man habe den „nur noch fünf bis zehn“ verbliebenen Besetzern einen Ausweichraum angeboten, zentral auf dem Campus Dahlem gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Da die Offerte aber nicht angenommen wurde, sei der besetzte Hörsaal jetzt geräumt worden. (1)

Quelle:
(1) Tagesspiegel 15.02.2010

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